angle-left 28.09.2016: „Essen 4.0.: Wie essen wir in der Zukunft? – Autopsie Honig“

Pressemeldung

28.09.2016

„Essen 4.0.: Wie essen wir in der Zukunft? – Autopsie Honig“

60. Stuttgarter Akademiegespräch beleuchtet die Zusammenhänge zwischen Honig und Bienensterben

Baden-Württemberg28.9.2016Eine der faszinierendsten Naturprodukte ist Honig. Doch kaum wahrgenommen wird die Leistung der Bienen, denn Honig ist viel mehr als nur ein Lebensmittel. Seine Produktion und die damit einhergehende Bestäubung zahlreicher Wild- und Kulturpflanzen durch Bienen ist nicht mehr selbstverständlich. Damit wir die Obstbäume nicht wie in China per Hand bestäuben müssen, gilt es die Bienen vor schädlichen Pestiziden zu schützen, so eines der Ergebnisse der Abendtagung der Veranstaltungsreihe, welche die Akademie für Natur- und Umweltschutz in diesem Jahr dem Thema Essen 4.0 – Wie essen wir in der Zukunft? gewidmet hat. Unter dem Titel „Autopsie Honig“ trafen sich jetzt (27.09.2016) Bienen- und Honigfreunde im Linden-Museum in Stuttgart, um sich mit Experten und Fachleuten auszutauschen und zu diskutieren.

„Wild- und Honigbienen haben für unser Leben sowie für den gesamten Naturhaushalt eine immens wichtige Funktion und damit meine ich nicht das Honigsammeln“ so Claus-Peter Hutter, Leiter der Umweltakademie. „Was für viele Menschen schlecht nachvollziehbar ist, kann über das Beispiel der Bestäuberleistung von Wildbienen und auch Hummeln, die nach wissenschaftlichen Studien sogar effektiver „arbeiten“ als Honigbienen, sehr gut vermittelt werden. Gäbe es nämlich keine Wildbienen und andere Obstbäume bestäubenden Insekten mehr, würde die Befruchtungsrate und damit der Ertrag der Obsternte sowie der finanzielle Ertrag der Obstbauern deutlich abnehmen.“

Um den Honig- und Wildbienenschutz zu fördern, lud die Umweltakademie Vertreter/innen von Verbraucher- und Naturschutzorganisationen, der Land- und Ernährungswirtschaft, des Ernährungshandwerks, von Bildung, Landwirtschaft, Forschung und Lebensmittelüberwachung sowie Imker, Landfrauen, Obst- und Gartenfreunde zum 60. Akademiegespräch nach Stuttgart ein.

„Honigbienen gehören zu den ältesten „Nutztieren“ des Menschen und sind für den Erhalt der biologischen Vielfalt unserer Landschaften unverzichtbar“, erläuterte Jessica Daul von der Umweltakademie. Neben der Honigbiene sind es vor allem Wildbienen wie Hummeln und Solitärbienen – also Wildbienen, die keine Staaten bilden – die Kultur- und Wildpflanzen bestäuben und damit die Frucht- und Samenbildung garantieren. Jedoch sind weit über die Hälfte der rund 450 in Baden-Württemberg heimischen Wildbienenarten gefährdet. Umso wichtiger sei es nach Angaben der Veranstalter und der Experten im Rahmen der Umwelt- und Nachhaltigkeitsbildung auf die Gefährdungsursachen und Schutzmöglichkeiten hinzuweisen, um Entwicklungen wie dem Bienensterben in den USA zu vermeiden.

Beim gestrigen Stuttgarter Akademiegespräch Essen 4.0 – Autopsie Honig wurde das Lebensmittel Honig genauer unter die Lupe genommen, Ökologie, Gefährdung und Schutz der Wild- und Honigbienen thematisiert sowie über das innovative Würzburger Honigbienenprojekt „HOneyBee“ berichtet, eine Internetplattform, deren Kern ein lebendes Bienenvolk ist, das mit den Möglichkeiten der technisierten, digitalen Welt vielfältig überwacht wird.

Rückfragen

Jessica Daul
Akademie für Natur- und Umweltschutz

Telefon: +49 711 126-2819
Telefax: +49 0711 126-2893

E-mail schreiben