angle-left Nachhaltiges Grünflächenmanagement in Kommunen

Pressemitteilung

18.05.2022

Nachhaltiges Grünflächenmanagement in Kommunen

Gruppenbild des Seminars nachhaltiges Grünflächenmanagement
Umweltakademie Baden-Württemberg, Stadt Bietigheim-Bissingen und Landschaftserhaltungsverband Landkreis Ludwigsburg e.V. unterstützen Kommunen beim Erhalt der biologischen Vielfalt.
Quelle: ©LEV Ludwigsburg e.V.

Umweltakademie Baden-Württemberg, Stadt Bietigheim-Bissingen und Landschaftserhaltungsverband Landkreis Ludwigsburg e.V. unterstützen Kommunen beim Erhalt der biologischen Vielfalt

Bietigheim-Bissingen. Warum werden heutzutage öffentliche Grünflächen oft nicht nach ökologischen Kriterien gepflegt, obwohl der Erhalt der Artenvielfalt bereits in der Mitte der Gesellschaft diskutiert wird und ökologisch und ökonomisch von so hoher Bedeutung ist? Diese Diskrepanz haben die Umweltakademie Baden-Württemberg, die Stadt Bietigheim-Bissingen und der Landschaftserhaltungsverband des Landkreises Ludwigsburg zum Anlass genommen, am Mittwoch (18. Mai 2022) ein Fortbildungsseminar für alle Kommunen, Bauhöfe, Straßenmeistereien und Stadtgärtnereien des Landkreises Ludwigsburg für nachhaltiges Grünflächenmanagement im Kronenzentrum in Bietigheim-Bissingen durchzuführen und Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Denn der erhöhte Arbeitsaufwand von ökologischen Aufwertungsmaßnahmen, die begrenzten Arbeitskapazitäten der Bauhöfe und die öffentliche Wahrnehmung von „wilden Ecken“ in den Gemeinden werden häufig als Gründe für fehlendes Engagement in Sachen Artenvielfalt genannt. Hier setzte das Konzept der Tagung an.

„Es ist wichtig, dass wir mit diesem Seminar die Entscheidungsträgerinnen und -träger in den Fokus der Bemühungen nehmen und praktikable Lösungsmöglichkeiten für die bestehenden Probleme aufzeigen. Es handelt sich nicht um ein Nischenthema, sondern tatsächlich um Daseinsvorsorge, die die ganze Gesellschaft betrifft“, so Michael Eick, Leiter der Umweltakademie Baden-Württemberg. Der Erhalt der biologischen Vielfalt sei eine der großen Herausforderungen unserer Zeit. Spätestens mit dem Bekanntwerden der „Krefelder-Studie“ im Herbst 2017 sei klar geworden, dass die Anzahl der Insekten drastisch abnehme. Dieser Biomasserückgang bei den Insekten betreffe die gesamte Landschaft und zwar nicht nur bewirtschaftete Acker- und Grünflächen, sondern auch Naturschutzgebiete und den Siedlungsbereich. „Es gibt viele Stellschrauben, mit denen man die Bauhöfe beim Erhalt der biologischen Vielfalt unterstützen kann. Das Seminar soll Kommunen Werkzeuge an die Hand geben, um diese Herausforderungen selbst und mithilfe der Akteurinnen und Akteure vor Ort zu meistern,“ so Eick.

Deshalb hat die Umweltakademie einige erfahrene Referierende mit Praxisbezug eingeladen: Prof. Dr. Johannes Steidle vom Institut für Biologie der Universität Hohenheim gab Einblicke über den aktuellen, wissenschaftlichen Stand der Bedeutung der Insekten und deren Gefährdungsursachen. Der Umweltbeauftragte und Grünplaner der Stadt Donzdorf, Georg Krause, teilte seine langjährigen Erfahrungen zu den praktischen Herausforderungen bei der Anlage und Pflege von ökologisch hochwertigen Grünflächen. Elke Grözinger vom Fachbereich Naturschutz und Landschaftspflege der Stadt Bietigheim-Bissingen stellte die nachhaltige, naturnahe Pflege von kommunalem (Verkehrs-)Grün anhand zahlreicher Praxisbeispiele aus dem Stadtgebiet vor. Im Anschluss an die Fachvorträge gab es die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch und Zeit, um gemeinsam Lösungen zu diskutieren. Abgerundet wurde das Programm durch eine nachmittägliche Fachexkursion zu den Grünflächen der „Grünen Mitte“ Bietigheim-Bissingens, die von Elke Grözinger und Roswitha Ott, Bauhofleiterin der Stadt, geleitet wurde.