Basiswissen Natur

Amphibienwanderung im Frühjahr und im Herbst

Salamander (Foto: Archiv Umweltakademie Baden-Württemberg)Quelle: Archiv Umweltakademie Baden-Württemberg

Im Frühjahr und im Herbst sind Kröten, Frösche, Salamander und Lurche auf Achse. Im Frühjahr wandern die Tiere zu ihren Laichgründen, um dort ihre Eier abzulegen. Sie suchen jedes Jahr die Gewässer auf, in denen sie sich selbst von der Kaulquappe zum Frosch oder zur Kröte gewandelt haben. Im Herbst begeben sie sich auf die Suche nach einem Winterquartier.

Dabei müssen Amphibien häufig Straßen und andere Hindernisse überqueren oder fallen in Gullys oder Lichtschächte. Hunderttausende dieser ohnehin gefährdeten Kleintiere kommen dabei zu Tode. Was kann man dagegen tun? Die Umweltakademie Baden-Württemberg klärt die wichtigsten Fragen zur Amphibienwanderung und zeigt Möglichkeiten des Schutzes auf. 

Milde Temperaturen über 5 °C holen Frösche und Kröten aus der Winterruhe. Die Tiere wandern im Frühjahr zu ihren Laichgründen, um dort ihre Eier abzulegen. Sie suchen jedes Jahr die Gewässer auf, in denen sie sich selbst von der Kaulquappe zum Frosch oder zur Kröte gewandelt haben. Im Herbst machen sie sich auf die Suche nach einem passenden Winterversteck.

Amphibien wie Frösche, Salamander, Unken, Kröten und Molche sind wechselwarme Tiere. Ihre Körpertemperatur passt sich an die Umgebungstemperatur an. Deshalb sind sie gezwungen, den Winter in Lebensräumen zu verbringen, deren Temperatur und Luftfeuchte weitgehend gleich bleibt. Nur dann überstehen die Tiere die Winterruhe unbeschadet.

Amphibien wandern übrigens meist bei Nacht, weil dann die Luftfeuchtigkeit höher ist als am Tag und die Tiere nicht austrocknen.


Straßen sind für Kröten und Frösche eine Gefahr. Die Tiere werden von zu schnell fahrenden Autos überfahren oder von Scheinwerfern bei Nacht geblendet und verharren. Kröten etwa wandern sehr langsam und sind dadurch besonders gefährdet. Um eine Straße normaler Breite zu überqueren, braucht eine behäbige Erdkröte schon mal mehr als eine Viertelstunde. 

Auch nicht abgedeckte Gullys entlang der Straßen und Lichtschächte am Haus gefährden die Tiere. Sie fallen dort hinein und verhungern oder vertrocknen, weil sie ohne menschliche Hilfe nicht mehr herauskommen. 

Auch die Zerstörung der Lebensräume von Amphibien ist Ursache dafür, dass fast ein Drittel aller Amphibienarten laut Roter Liste als bedroht gelten.


Fuß vom Gas beim Autofahren! Auf den Straßen ist langsames Fahren der beste Artenschutz! Seinen Sie – besonders auch nachts – auf der Hut und achten Sie auf mögliche Wegekreuzer – auch zu ihrem eigenen Schutz! 

Garten- und Hausbesitzer sind außerdem gefordert, Gullys und Lichtschächte mit feinmaschigen Netzen abzudecken, damit die Tiere nicht hineinfallen können. Zuvor sollten sie kontrollieren, ob sich nicht schon Frösche oder Kröten in Gullys und Schächten befinden. Falls ja, sollten Sie den Tieren vorsichtig heraushelfen.


Bei Fragen rund um Frösche, Salamander, Kröten, Molche und Unken können Sie sich an die Unteren Naturschutzbehörden (Stadt- und Landkreise) wenden, die Ihnen die von der Umweltakademie Baden-Württemberg ausgebildeten Amphibienexperten vermitteln. Sie stehen mit Rat und Tat zur Seite. Die Nummer Ihres Landratsamts vor Ort erfahren Sie im Internet z. B. auf der Seite des Landkreistages Baden-Württemberg.