Lebensräume für Tiere und Pflanzen schaffen
Im Weinberg gibt es viele Möglichkeiten, verschiedene Bereiche als Lebensräume zu optimieren, ohne dabei die Produktion zu beeinträchtigen. Geeignet sind zum Beispiel die Randzonen der Weinberge, Wegränder und Böschungen. Aber auch Bereiche entlang der (Wasser-)Staffeln, an Weinberghäuschen, Ruhebänken, Hinweisschildern, Wegweisern, an, auf oder vor Trockenmauern bieten sich an.
Geeignete Flächen sind auch am Ende einer Rebzeile vorhanden. Spitzzeilen mit nur wenigen Rebstöcken sind heute wirtschaftlich unrentabel. Dort könnten neue Lebensräume für eine natürliche Weinbergflora entstehen. Bereits ein kleiner Haufen von losen Steinen (Lesesteinen) bietet einer Vielzahl von Tieren einen Lebensraum.
Ökologisch besonders wertvoll ist der Übergangsbereich zwischen Weinberg und Wald, da diese Säume aufgrund der trockenwarmen Bedingungen geeignete Rückzugsgebiete für viele Pflanzen und Tiere sind. Auch zwischen den Zeilen und im Unterstockbereich sollte kein Gras, sondern eine blühende, artenreiche Pflanzenwelt mit weinbergtypischen Kräutern, Wildpflanzen und Gräsern gepflanzt werden.
Ziele der Initiative „Lebendiger Weinberg“
Mit der Initiative „Lebendiger Weinberg“ sind unter anderem folgende Ziele verknüpft:
- Erhaltung des Natur- und Kulturerbes Weinberg für kommende Generationen
- Bewahrung der Artenvielfalt und Bereicherung des Landschaftsbildes
- Verbesserung der Lebensbedingungen für freilebende Tier- und Pflanzenarten durch Aufwertung und Erhaltung charakteristischer Landschaftselemente auf bewirtschafteten Weinbauflächen und deren Vernetzung in der Kulturlandschaft
- Umweltverträgliche und wirtschaftliche Gestaltung des Weinbaus im Sinne des Nachhaltigkeitsgedankens
- Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die erhaltenswerte Kulturlandschaft
- Förderung der Identifikation der Menschen mit der einmaligen Kulturlandschaft Weinberg und ihren Produkten im Naturerlebnisland Baden-Württemberg