Stärker gefährdete Arten oder Arten von internationalem Schutzinteresse stehen unter besonders strengem Schutz. Voraussetzung für einen erfolgreichen Artenschutz ist die Akzeptanz in der Bevölkerung. Dies gilt besonders für Tierarten, die in die Siedlungsstrukturen des Menschen eindringen.
Lange Zeit war Biodiversität ein Thema, mit dem sich nur die Fachwelt beschäftigte. Die Akademie für Natur- und Umweltschutz hat früh erkannt, dass der Schutz gefährdeter Arten nur dann Sinn macht, wenn er von den Bürgern akzeptiert wird. In ihrer Vorreiterrolle hat die Umweltakademie gemeinsam mit der Naturschutzverwaltung bereits in den frühen 90er-Jahren mit dem Aufbau landesweiter Artenschutz-Netzwerke begonnen. Ein Personenkreis aus ehrenamtlichen Fachberaterinnen und Fachberatern unterstützt die Arbeit der Kommunen und Naturschutzbehörden durch sachkundige Aufklärung.
Heute umfasst das in Kooperation mit der Naturschutzverwaltung entwickelte »Landesnetzwerk Biodiversitätsschutz« über 700 ehrenamtliche Artenschutz-Fachberater. Das gemeinsame Ziel ist, in der Bevölkerung ein besseres Verständnis für bedrohte Tierarten zu schaffen. Bei Bürgeranfragen stellen die Naturschutzbehörden den Kontakt zum nächstgelegenen, zuständigen Artenschutz-Fachberater her. Artenschutz-Fachberater gibt es für Hornissen, Wespen, Fledermäuse, Amphibien, Reptilien und Biber.