Die traditionelle extensive Weidewirtschaft mit hochgradig angepassten, geradezu leichtfüßigen Hinterwälder-Rindern hat artenreiche Weidfelder mit bizarren, stattlichen Weidbuchen kreiert.
Auch junge Buchen sind dem Verbiss durch das Vieh ausgesetzt. Durch stetiges Wachstum, auch in die Breite, schaffen es diese „Kuhbüsche“, dass die mittleren Triebe dem Kuhmaul entwachsen und in die Höhe wachsen können. Das Resultat sind mehrstämmige Buchen mit ineinander verschlungenen, zum Teil miteinander verwachsenen Trieben.
Diese Baumriesen bieten nicht nur dem Vieh, und früher den Hirtenkindern, Schutz vor dem Wetter, sie sind insbesondere mit steigendem Alter Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen.
Die Entstehung der Weidbuchen und ihre Funktion als Biodiversitäts-Hotspot, sowie die Schwierigkeiten aber auch die Chancen der naturschutzfachlichen und landwirtschaftlichen Förderkulisse standen im Fokus der Tagung am 23. Mai in Schönau von Umweltakademie, dem Biosphärengebiet Schwarzwald, dem Naturpark Südschwarzwald und dem Naturschutzzentrum Südschwarzwald. Denn es bedarf entschiedenen Handelns, um diese für den Südschwarzwald so charakteristischen Landschaftselemente zu schützen und deren Verjüngung zu gewährleisten, um einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt zu leisten.