Wer sich einmal die Zeit nimmt, Hornissen in Ruhe zu beobachten, wird schnell feststellen, wie friedliebend und für den Menschen durchaus nützlich Hornissen in der Nachbarschaft sind. Während sich ausgewachsene Hornissen von kohlehydratreichen Pflanzensäften ernähren, verfüttern sie eiweißreiche Spinnen und Insekten, wie Wespen, Fliegen oder „Forstschädlinge“ wie die Raupen des Eichenwicklers. Somit sind sie ein wichtiges regulierendes Element im Naturhaushalt und halten viele für den Menschen lästige Insekte von unseren Häusern fern.
Die Hornissenvölker bauen meisterhafte Nester aus hauchzartem Papier. Ist der Höhepunkt des kleinen Insektenstaates zwischen Mitte August und Ende September überschritten, gehen die Völker mit den ersten Kälteeinbrüchen im Herbst zu Grunde. Nur die Jungköniginnen überleben in geschützten Winterverstecken.
Leider halten sich Vorurteile und das schlechte Image über Hornissen hartnäckig. Zwischenfälle, wie jüngst in Weingarten passiert, wo die Tiere wahrscheinlich massiv gestört wurden und versuchten sich zu verteidigen, fördern Unsicherheit beim Umgang mit den Tieren. Stiche sind zwar schmerzhaft, jedoch für gesunde Menschen ungefährlich. Auch hält die häusliche Nachbarschaft nur einen Sommer. Mit ein wenig Umsicht lassen sich die meisten Konflikte zwischen Mensch und Hornisse vermeiden.
Sollte ein ungezwungenes Zusammenleben schwierig sein, können geschulte Fachberater für den Artenschutz helfen. Seit 2000 bietet die Umweltakademie Baden-Württemberg Fachberater für den Artenschutz fort, die in Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde hilfesuchenden Bürgern bei Konflikten zur Seite stehen.