Der unverkennbare blumige Duft von Maiglöckchen kündigt die Frühlingsboten schon an, bevor man deren weiße Köpfchen überhaupt sieht. Ob sie nun in Gärten blühen oder bei einem Waldspaziergang entdeckt werden, die zarten, weißen Blüten sind von Mai bis Juni hübsch anzusehen. Das Spargelgewächs (Aspergaceae) wächst auf halbschattigen Plätzen, mit humosen Boden und – ebenfalls wie der Bärlauch – auf feuchten, schattigen Waldböden.
Zwischen beiden besteht nicht nur durch ähnliche Standortansprüche, sondern auch durch die bei beiden Arten ähnlich geformten, frischgrünen Blättern eine hohe Verwechslungsgefahr. Die Giftstoffe des Maiglöckchens befinden sich in der gesamten Pflanze, schon bei geringem Hautkontakt kann es zu Irritationen kommen und der Verzehr kann zu sehr unangenehme Symptome wie Erbrechen und Herzrhythmusstörungen führen. Beim Verzehr kann dies sogar bis hin zu einer tödlichen Wirkung führen. Die durch ihre Giftigkeit oft verkannte Heilpflanze, wird allerdings heute noch in der Schulmedizin verwendet, indem man sich die kardiogene Wirkung in Herzpräparaten zu Nutze macht (Achtung! Nicht auf eigene Faust anwenden!). Die Blätter des Bärlauchs finden hingegen Verwendung in der Küche als Knoblauchersatz.
Um der giftigen Wirkung vorzubeugen und Verwechselungen mit dem Bärlauch zu vermeiden, sollte man daher auf den Blättergrund achten. Der Bärlauch hat einzelne, lasche, weißliche Blattstängel mit einer matten Blattunterseite, die direkt aus dem Boden kommen und besitzen einen knoblauchartigen Geruch. Das Maiglöckchen hingegen bildet zwei stängelumfassende, eingerollte Hüllblätter mit einer glänzenden Unterseite. Die bestäubten Blüten des Maiglöckchens, die im Laufe des Sommers zu roten Beeren heranreifen sollten, wenn die Pflanze für Kinder im Garten leicht zugänglich ist, im Spätsommer vorsorglich entfernt werden.