angle-left Moorfrösche und andere Amphibien brauchen ehrenamtliche Schutzengel

Pressemeldung

22.04.2024

Moorfrösche und andere Amphibien brauchen ehrenamtliche Schutzengel

15 ehrenamtliche Amphibienschützer in Dettenheim-Rußheim durch die Umweltakademie des Landes weitergebildet

Moorfrosch, Grasfrosch, Springfrosch: Welche Amphibienarten sind in Baden-Württemberg heimisch und woran erkenne ich sie? Wie bestimme ich heimische Amphibien und wie schütze ich sie? Diese und andere Fragen standen am Donnerstag und Freitag (18./19.4.24) im Naturschutzzentrum in Dettenheim-Rußheim auf der Agenda. Dort wurden 15 künftige Amphibienschützer von der Umweltakademie Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzzentrum Karlsruhe-Rappenwört und dem Verein für Vogel- und Naturschutz Dettenheim e. V. (VVND) weitergebildet und auf ihre künftige Arbeit als ehrenamtliche Schutzengel für Moorfrosch und Co. vorbereitet.

„Trotz strengen gesetzlichen Schutzes und vieler praktischer Maßnahmen sind rund 60 % der heimischen Amphibienarten – unter anderem durch Veränderungen der Lebensräume – gefährdet oder vom Aussterben bedroht“, erklärte Michael Wiedmann von der Umweltakademie Baden-Württemberg zu Beginn der Veranstaltung. Ehrenamtliches Engagement für Salamander, Frösche und Unken sei deshalb mehr denn je gefordert. „Ob der engagierte Einsatz bei der Krötenwanderung oder die Anlage und Pflege von Biotopen – die ehrenamtlichen Amphibienschützer geben ihr Wissen und ihre Begeisterung weiter, motivieren sich und andere für den Artenschutz und nehmen so eine Schlüsselrolle im Naturschutz ein“, so Wiedmann.

Klemens Fritz und Hubert Laufer von der Arbeitsgruppe Amphibien/Reptilien-Biotop-Schutz Baden-Württemberg (ABS) und Johannes Niederstrasser vom Amt für Umwelt und Arbeitsschutz der Stadt Karlsruhe referierten zur Biologie, Ökologie und den Beständen von Amphibien in Baden-Württemberg. Außerdem ging es beim Seminar auch um die rechtlichen Grundlagen sowie um Gefährdungsursachen und Schutzmöglichkeiten von Amphibien. Am Donnerstagabend fand eine Exkursion zu den Laichgewässern in der Rheinaue statt.

Hintergrund:

Das Landesnetzwerk Biodiversität

Wie ermögliche ich heimischen Amphibien im Frühjahr den Weg zum Laichgewässer? Was tun bei einem Hornissennest im Rollladenkasten des Kinderzimmers? Diese und weitere Fragen beantworten speziell von der Umweltakademie Baden-Württemberg qualifizierte Artenschutzfachberaterinnen und -fachberater aus dem Landesnetzwerk Biodiversität.

Die Fachberaterinnen und Fachberater tragen zur pragmatischen und naturschutzorientierten Lösung von Konflikten mit vermeintlichen Problemtieren wie Hornissen und anderen Wespen und zum praktischen Schutz gefährdeter Arten und Artengruppen wie etwa Amphibien oder Reptilien bei. Neben praktischer Hilfe für bedrohte Arten geht es auch darum, ökologische Zusammenhänge in allen Bevölkerungskreisen begreifbar zu machen, um nachhaltiges Denken und Handeln im Alltag zum Schutz der biologischen Vielfalt zu fördern. Das Landesnetzwerk Biodiversität unterstützt die Arbeit der Unteren Naturschutzbehörden der Stadt- und Landkreise durch sachkundige Aufklärung und Beratung, aber auch operativ durch tatkräftige Hilfe für Bürgerinnen und Bürger.

Die Umweltakademie Baden-Württemberg hat gemeinsam mit der Naturschutzverwaltung bereits seit den frühen 1990er Jahren das landesweite Netzwerk Biodiversität durch Qualifikationsschulungen aufgebaut und bildet die ehrenamtlich Engagierten regelmäßig fort.