Umweltministerin Thekla Walker lobt Albstadts Engagement für landesweiten Biotopverbund
Albstadt/Stuttgart. Was für Kreuzottern oder Heidegrashüpfer rund um Albstadt getan wird, zahlt sich letztlich auch für die Kommune aus: Umweltministerin Thekla Walker hat am Mittwoch (24.4) das beispielhafte Engagement Albstadts für den landesweiten Biotopverbund gewürdigt. Es trage zum Naturschutz bei und setze zugleich Anreize für einen naturverträglichen Tourismus in der Region.
„Albstadt hat sich im Rahmen eines Pilotprojektes der Biotopverbundplanung früher als die meisten Kommunen angenommen und trägt bedeutend dazu bei, wertvolle Lebensräume zu erhalten und miteinander zu vernetzen,“ betonte die Ministerin bei der Veranstaltung „Grünes Netz für mehr Artenvielfalt“ der Umweltakademie Baden-Württemberg in der Festhalle in Albstadt-Ebingen. „Die Klimakrise führt dazu, dass Arten ihren Standort wechseln müssen, um anderswo ähnliche klimatische Bedingungen vorzufinden“, so Walker. Die landesweite Biotopverbundplanung schaffe dafür das Wegenetz: blühende Wegsäume, Bäche, Uferrandstreifen, Wacholderheiden, Streuobstwiesen, Hochmoorrelikte oder Tümpel, die Tieren den Wechsel zwischen geeigneten Lebensräumen ermöglichten.
„Ich bin überzeugt davon, dass die Aufwertung und Reparatur von Natur und Landschaft auch mehr Touristinnen und Touristen in die Region lockt, so Walker.
Außerdem bedankte sich die Ministerin bei allen haupt- und ehrenamtlichen Akteurinnen und Akteuren vor Ort für ihr Engagement: „Dank Ihnen bringen wir die Biotopverbundplanung im Land ein gutes Stück voran.“ Die frühzeitige Einbindung von lokalen Akteurinnen und Akteuren aus Vereinen und Behörden in Albstadt habe vorbildlich gezeigt, wie die Machbarkeit von Maßnahmen besser abgeschätzt und interessierte Teile der Bevölkerung für die Umsetzung gewonnen werden konnten.
Die Fortbildung „Biotopverbund: Umsetzungen in der Praxis, Beispiel Albstadt“ der Umweltakademie des Landes am 24.4.2024 in Albstadt schloss die dreiteilige Fortbildungsreihe „Grünes Netz für mehr Artenvielfalt“ für dieses Jahr ab. An ihr nahmen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Verwaltungen, Kommunen, Landschaftserhaltungsverbänden, Verbänden, Planungsbüros und Ehrenamtliche teil. Eine Exkursion am Nachmittag zu den Maßnahmenflächen rund um Albstadt zeigte allen Teilnehmenden den Verbund von Biotopen im Land noch einmal anschaulich und praxisnah.
Hintergrund:
Baden-Württemberg verfügt mit Landschaften wie dem Schwarzwald, den Rheinauen oder der Schwäbischen Alb, dem Odenwald oder Oberschwaben über vielfältige und einzigartige Naturräume. Diese beinhalten wiederum eine Vielzahl an Biotopen. Damit sind Lebensräume gemeint, die heimische Tier- und Pflanzenarten zur Nahrungssuche, als Fortpflanzungsstätten oder auch als Rückzugsgebiete benötigen. Wichtig dabei ist, dass die Arten zwischen den verschiedenen Räumen wandern und sich genetisch austauschen können. Ein dichtes Netz verbundener Lebensräume – der sogenannte Biotopverbund – ist daher überlebenswichtig für die biologische Vielfalt und eine intakte Natur. Durch Albstadt verläuft eine der zentralen Achsen des Biotopverbunds trockener Standorte Baden-Württemberg.