Mit einem Stecker-Solargerät die Energiewende voranbringen
Online-Seminar der Umweltakademie zeigt Chancen und Herausforderungen von Balkonsolar
Stuttgart. Es braucht nicht immer ein Dach, um Sonnenstrahlen in Strom zu verwandeln: „Stecker-Solargeräte ermöglichen praktischen Klimaschutz. Denn sie lassen sich an Balkonen, Terrassen oder Loggien installieren und eignen sich für Miet- und Eigentümerwohnungen genauso wie für kleine Unternehmen oder soziale Einrichtungen,“ erklärte Konstanze Stein von der Umweltakademie Baden-Württemberg am Donnerstag (17.11.) beim Seminar „Sonne am Balkon tanken – alles Wissenswerte rund um Stecker-Solargeräte“. Derzeit gebe es etwa 4500 installierte Stecker-Solargeräte in Baden-Württemberg, also Anlagen kleiner als oder gleich 800 Watt. Das Potenzial sei damit jedoch noch lange nicht ausgereizt, so Stein, die bei der Umweltakademie Baden-Württemberg regelmäßig Informationsveranstaltungen und Fortbildungen im Bereich Klimaschutz und Energiewende anbietet.
Dass auch kleine Solarmodule durchaus wirtschaftlich sind, verdeutlichte beim Seminar Dr. Bernhard Wille-Haußmann vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme Freiburg. Demnach haben Stecker-Solargeräte ein großes Potential zur Senkung des eigenen ökologischen Fußabdrucks.
Doch nicht nur die volks- und energiewirtschaftliche Einordnung solcher Kleinanlagen wurde bei der virtuellen Abendveranstaltung thematisiert, es ging vor allem auch um praktische, technische Details sowie Beratungs- und Unterstützungsangebote für Interessierte. Welche Stecker sind erforderlich, wird ein Installateur zur Einrichtung benötigt, wann ist der Stromzähler zu tauschen? Fragen wie diese sowie Informationen zur Statik und zum Anschluss der Module sowie zu notwendigen Anmeldungen und Registrierungen wurden u.a von Mathias Bauer von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg sowie von Marianne Crevon von der Klimaschutzagentur Mannheim geklärt.
Muss ich meinen Vermieter oder meine Vermieterin um Zustimmung bitten? Wer haftet bei Schäden und was halten Nachbarn von meinem Mini-Kraftwerk auf dem Balkon? Neben Tipps zum Kauf, Anschluss und Betrieb der Geräte ging es auch darum, was aus rechtlicher Sicht bei der Installation der Solargeräte in Mietwohnungen zu beachten ist.
Die Veranstaltung wurde von der Umweltakademie Baden-Württemberg in Kooperation mit der Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH, dem Solarcluster, dem Photovoltaik Netzwerk, dem Deutschen Mieterbund Baden-Württemberg sowie dem Verband baden-württembergischer Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. organisiert. Rund 750 Interessierte nahmen an der Veranstaltung teil.