Unser Profil
Die Akademie für Natur- und Umweltschutz (Umweltakademie) ist die Bildungseinrichtung des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg mit Dienstsitz in Stuttgart. Wir arbeiten an der Schnittstelle zwischen Verwaltung, Gesellschaft und Wissenschaft primär im Bereich der außerschulischen Erwachsenenbildung. Auf Bundesebene sind wir im Dachverband des bundesweiten Arbeitskreises der staatlich getragenen Natur- und Umweltbildungsstätten e.V. (BANU) organisiert. Wir orientieren uns an der BNE-Strategie 2030 des Landes Baden-Württemberg.
Unsere Formate
Unser Bildungsprogramm besteht aus Seminaren, Workshops, Kongressen, Exkursionen und Aktionstagen, mehrteiligen Veranstaltungsreihen und digitalen und hybriden Veranstaltungsformaten. Beispiele hierfür sind Schulung von Nachhaltigkeits- und Klimaguides, Aktionsworkshops zu Klimaschutz, Konflikttrainings, die Ausbildung der BANUzertifizierten Natur- und Landschaftsführinnen und -führer, botanische und faunistische Exkursionen und Bestimmungsübungen zur Vermittlung von Artenkenntnis, die Förderung von Bestimmungskompetenz und von Naturschutzfach- und Bewertungskompetenzen, Tagungen zur Vernetzung von Akteuren (z.B. Kongress Klimafitte Kommune) und Mitmachtauschbörsen.
Unsere Zielgruppen
Der Schwerpunkt unserer Angebote liegt auf der Erwachsenenbildung und setzt vor allem auf Multiplikatorinnen und Multiplikatoren. Zur Zielgruppe gehören Mitarbeitende von Planungs- und Gutachtenbüros, Architektur- und Bauingenieurwesen und der öffentlichen Verwaltung, besonders der Naturschutzverwaltung und der Kommunen, ehrenamtlich Engagierte im Natur- und Klimaschutz, Pädagoginnen und Pädagogen, Studierende und zivilgesellschaftliche Gruppen.
Unsere Lernorte
Das Akademiehaus bietet drei Seminarräume mit moderner Veranstaltungstechnik und einen naturnahen Garten, der auch im Rahmen der Seminare genutzt wird. Unsere Bildungsangebote finden darüber hinaus in ganz Baden-Württemberg statt, oft in Kooperation unter anderem mit dem Nationalparkzentrum, den Naturschutzzentren, Naturparkzentren, Biosphärenzentren, Naturkundemuseen, den Ökomobilen der Regierungspräsidien, den Kreisverwaltungen, Kommunen, Hochschulen sowie zahlreichen Nichtregierungsorganisationen und -institutionen.
Unsere Inhalte
Das Programm der Umweltakademie gliedert sich in die drei Themenbereiche Natur, Klima und Umwelt.
Im Bereich „Natur“ wird vorrangig die Landesinitiative Integrative Taxonomie zur Förderung von Artenkenntnis umgesetzt. Hier findet auch die Entwicklung und Umsetzung von Curricula und Prüfungsanforderungen im Rahmen des Bundesweiten Arbeitskreises der staatlich getragenen Bildungsstätten im Natur- und Umweltschutz e.V. (BANU) statt. Im Bereich „Klima“ befassen wir uns mit Klimaschutz, Klimaanpassung und Klimagerechtigkeit. Im Bereich „Umwelt“ sind Veranstaltungen zum Thema „Natur erleben“ angesiedelt, die Ausbildung der BANUzertifizierten Natur- und Landschaftsführerinnen und- führer und Aktionstage wie Mitmachtauschbörsen, z.B. zur Plastikvermeidung und die Durchführung von Fachveranstaltungen für das Umweltministerium. In den Veranstaltungen greifen wir überwiegend Inhalte der Nachhaltigkeitsziele („Sustainable Development Goals“, SDGs), wie zum Beispiel „7 Bezahlbare und Saubere Energie“, „11 Nachhaltige Städte und Gemeinden“, „12 Nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion“, „13 Maßnahmen zum Klimaschutz“, „17 Partnerschaften zur Erreichung der Ziele“ und „15 Leben an Land“ auf.
Unsere Ziele
Unser Ziel ist es, mit unseren Veranstaltungen bei den Teilnehmenden die Basis für Problemerkennung und lösungsorientiertes Handeln zu stärken. Dies wollen wir durch die Vermittlung von Grundlagenwissen, Natur erleben und der Förderung von Kompetenzen erreichen. Durch Natur erleben wollen wir Begeisterung für die Natur und somit das Interesse für ökologische Zusammenhänge wecken. Die Förderung unterschiedlicher Kompetenzen wie Denken in Zusammenhängen und Systemen, Zusammenarbeit und Partizipation soll zu nachhaltigem Handeln befähigen. In ausgewiesenen BNE-Veranstaltungen orientieren wir uns an der Gestaltungskompetenz nach Gerhard de Haan. Im Besonderen wollen wir die Schlüsselkompetenzen „Weltoffen und neue Perspektiven integrierend Wissen aufbauen“, „Vorausschauend denken und handeln“, „Interdisziplinär Erkenntnisse gewinnen“, „Gemeinsam mit anderen planen und handeln können“, „Zielkonflikte bei der Reflexion über Handlungsstrategien berücksichtigen können“ und „Die eigenen Leitbilder und die anderer reflektieren können“ fördern.
Unsere didaktischen Prinzipien
Wir orientieren uns bei der Konzeption unserer Veranstaltungen vor allem an den didaktischen Prinzipien Partizipation, Systemorientierung, Handlungsorientierung, Lebensweltbezug und Lösungsorientierung. Unsere didaktischen Prinzipien spiegeln sich in der Auswahl passender Methoden und Veranstaltungsformate wider. Für unsere Bildungspraxis bedeutet dies beispielsweise „Best-Practice-Beispiele“ vorzustellen, Zielkonflikte sichtbar zu machen, zu diskutieren und unterschiedliche Interessengruppen zusammenzubringen. Wir schaffen Möglichkeiten aktiv zu werden (z.B. Kleidertauschbörse) und greifen Fragestellungen aus der Lebenswelt der Teilnehmenden in den Veranstaltungen auf (z.B. Seminar Klimakommunikation). Der Dreischritt „Erkennen-Bewerten-Handeln“ ist für die Konzeption für viele unserer Veranstaltungen handlungsleitend.
Unsere Methoden
Entsprechend der didaktischen Prinzipien und abgestimmt auf die Inhalte, die Zielgruppe und die Förderung von Kompetenzen verwenden wir vielfältige Methoden. In der ersten Phase der Seminare kommen Methoden zum Einsatz, die den Austausch anregen, an Vorerfahrung anknüpfen, die Selbstreflexion fördern und Perspektivenvielfalt sichtbar machen. Dies bildet die Basis für die spätere Erarbeitung des Themas und die Stärkung der Handlungskompetenzen. Mit Einstiegsfragen führen wir gezielt zum Thema hin. Zum Einsatz kommen Erfahrungsabfragen oder Austausch- und Kennenlern-Übungen, wie zum Beispiel Einstiegskarten oder Aufstellungen im Raum. Den Erfahrungsaustausch vertiefen und voneinander lernen können die Teilnehmenden im weiteren Seminarverlauf dann beispielsweise in einem „World Café“. Um Zusammenhänge und Zielkonflikte sichtbar zu machen, setzen wir unter anderem Vernetzungsübungen ein. Perspektivwechsel und Lösungen für gelingende Kommunikation können die Teilnehmenden in Rollenspielen erfahren. Den Seminarabschluss bilden oft Übungen zur Reflexion. Wir ergänzen unsere Methodensammlung fortlaufend, nehmen als Team an Methodenworkshops teil und bieten Methodenworkshops für Referierende an.
Unsere Weiterentwicklung
Zukünftig wollen wir BNE in der Umweltakademie weiter stärken. Dazu werden wir weitere BNE-Veranstaltungen ausarbeiten, um damit unser Programm zu ergänzen. Werteorientierung und kritisches Denken sollen dabei mehr Gewicht bekommen. Die Seminarthemen werden mit Blick auf die unterschiedlichen Nachhaltigkeitsdimensionen ausgewählt und auf lokalen und globalen Bezug ausgerichtet. Wir rücken Zusammenhänge, Werte, Konflikte und Partizipation stärker in den Mittelpunkt und wollen die Schlüsselkompetenzen der Gestaltungskompetenz noch gezielter fördern. Hierbei ist uns die Zusammenarbeit mit erfahrenen Referierenden und Akteuren in der Bildung für nachhaltige Entwicklung wichtig. Bestehende Kooperationen wie mit dem Entwicklungspädagogischen Informationszentrum (EPiZ) (Seminar „Wie begeistern wir für eine nachhaltige Welt?“), der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg (Seminar „BNE für zertifizierte Natur- und Landschaftsführerinnen und -führer“) und dem Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg (DEAB) (Seminar „Globale Perspektiven“) wollen wir ausbauen. Die Nachhaltigkeitsziele werden bereits als Querschnittsaufgabe im Rahmen des Whole Institution Approach bei der Arbeit der Umweltakademie und in der Veranstaltungsplanung mitgedacht. So sind unsere Veranstaltungsorte möglichst mit dem ÖPNV erreichbar („13 Maßnahmen zum Klimaschutz“), wir achten auf Biosiegel bei der Seminarverpflegung („12 Nachhaltiger Konsum und Produktion“) und wir legen Wert auf Kooperationsprojekte und auf Netzwerkpflege („17 Partnerschaften zur Erreichung der Ziele“). Die Ausrichtung an einer Bildung für nachhaltige Entwicklung ist für uns ein laufender Prozess für die Weiterentwicklung unserer Seminararbeit und unserer Organisation.