Die spannende Geschichte des Weinbaus in Württemberg reicht bis weit in die Vergangenheit zurück. Im Mittelalter war Württemberg neben Franken das größte Weinland Deutschlands mit einer viermal größeren Rebfläche als heute. Bereits um 3000 v. Chr. erzeugten die Kelten im schwäbischen Raum Wein aus Wildreben.
Ein Blick auf die Gegenwart: Mit 11.343 Hektar Ertragsrebfläche ist Württemberg das fünftgrößte Weinbaugebiet in Deutschland. Es hat 609 Weingüter, 18 Wein- und Sektkellereien und 724 selbständige Wengerter. Rund 85 Prozent der Ernteerträge für das hochwertige Erzeugnis werden durch Weingärtnergenossenschaften verarbeitet und vermarktet.
Weinbaugebiete in Württemberg
Das Gebiet unterteilt sich in fünf Bereiche: Kocher-Jagst-Tauber, Württembergisch Unterland, Remstal-Stuttgart, Oberer Neckar und Württembergischer Bodensee. Das Zentrum des Württembergischen Weinbaus liegt breit gestreut zwischen Ludwigsburg und Heilbronn bzw. in Stuttgart und seinen östlichen Randgemeinden. Die Lage der Reben prägt die Charakteristik des Württemberger Weins. Besonderen Einfluss auf den Wein haben die Böden. Von schwerem Gipskeuper und Muschelkalk über Sandstein und ungemein fruchtbaren Löss bis zu Vulkanstein: Die stark wechselnden geologischen Verhältnisse sorgen für vielfältigste Weinaromen.
Württemberg ist das Gebiet mit der größten Rotweinerzeugung Deutschlands. Die Rotweine machen 70 Prozent der Rebsorten in den Württemberger Weingärten aus. Regionale Spezialitäten wie der hellrote Trollinger, der tiefdunkle Lemberger, der zart-fruchtige Schwarzriesling und der samtige Spätburgunder zählen zu den gängigsten Rebsorten. Klassische weiße Rebsorten sind Riesling, Müller-Thurgau, Kerner, Silvaner und Grauburgunder.
Die häufigsten Rebsorten in Württemberg
- Trollinger: 2.139 Hektar
- Riesling: 2.122 Hektar
- Lemberger: 1.763 Hektar
- Schwarzriesling: 1.378 Hektar
- Spätburgunder: 905 Hektar
- Samtrot: 419 Hektar
- Müller-Thurgau: 307 Hektar
- Dornfelder: 289 Hektar
- Kerner: 284 Hektar
- Ruländer: 223 Hektar
- Acolon: 212 Hektar
- Weisser Burgunder: 171 Hektar
- Portugieser: 116 Hektar
- Muskat-Trollinger: 109 Hektar
- Chardonnay: 99 Hektar
(Stand: 2018)