Was wäre ein Sommer ohne Erdbeeren!
Mit Blick auf die Verbreitung und vielfältige Verwendung zählt die Erdbeere definitiv zu den beliebtesten Früchten. Aus botanischer Sicht ist die Erdbeere jedoch keine Beere, sondern eine Sammelnussfrucht und zählt – ebenso wie Äpfel, Kirschen und Quitten – zu den Rosengewächsen. Die Erdbeere selbst ist nur eine Scheinfrucht. Die eigentlichen „Früchte“ sind die kleinen gelben Nüsschen, die auf ihr wachsen.
Die Walderdbeere war schon unseren Vorfahren, den Steinzeitmenschen, bekannt. Sie wächst als Rosettenstaude mit langen Ausläufern an Waldrändern und Lichtungen auf gut durchlässigen, nährstoff- und humusreichen Waldböden. In der Blütezeit von Mai bis Juni hat sie weiße Blüten, die mit ihrem Nektar viele Insekten anlockt. Die rote Frucht ist auch bei Waldbewohnern beliebt– ganz im Sinne der Verbreitungsstrategie der Erdbeere. Tiere wie Rotfuchs, Igel und viele Vögel können die auf der Scheinfrucht sitzenden Nüsschen nicht verdauen und scheiden sie wieder aus. So werden die Samen im Wald verteilt und können an neuen Standorten wachsen.
Unsere heutige, deutlich größere Gartenerdbeere stammt übrigens nicht von der Walderdbeere ab. Die Gartenerdbeere ist eine in den Niederlanden erzeugte Kreuzung der kanadischen Scharlacherdbeere und einer chilenischen Art. Erdbeeren wachsen gerne auf lockeren humusreichen Böden und sind Sonnenanbeter. Umso mehr Sonne die Früchte bekommen, desto süßer der Geschmack.