„Servaz muss vorüber sein, will man vor Nachtfrost sicher sein“, lautet eine vielzitierte Bauernregel. Aber was ist denn dran an dieser Bauernregel?
Bei den Eisheiligen handelt es sich um die Namenstage der fünf Heiligen Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophia, die vom 11. bis 15. Mai gefeiert werden. Klimastatistiken bestätigen die klimatische Tendenz, dass im Mai häufig ein- bis zweimal Nachtfrost auftritt. Auf dem mitteleuropäischen Festland sind die Temperaturen im Mai oft schon recht hoch, während über dem Atlantik – bedingt durch die langsamere Erwärmung des Meeres – die Temperaturen noch niedriger sind. Dadurch kommt es zu Temperaturdifferenzen und somit zu Druckgradienten, die das Vordringen kalter Polarluft zu uns begünstigen. Und so kommt es in klaren Nächten auch mal zu Frost.
Eine Bestätigung der „Eisheiligen“ stellt diese Tendenz allerdings nicht dar. Vermutlich wurde die Bauernregel im Mittelalter während der „kleinen Eiszeit“, einer Kälteperiode, aufgestellt. Mit dem Wechsel vom julianischen zum gregorianischen Kalender müsste der Zeitraum der Eisheiligen sogar um acht Tage auf Ende Mai verschoben werden.
Für Gärtner gilt dennoch: Mit dem Anpflanzen frostempfindlicher Pflanzen sollten sie bis Ende Mai warten. Viele Pflanzen sind zwar winterfest, im Frühjahr erfolgt jedoch eine Enthärtung. Außerdem sind Pflanzen in der Wachstumsphase sehr empfindlich. Werden die Pflanzen bereits während warmer Maitemperaturen angepflanzt und beginnen diese bereits zu sprießen, können vor allem die empfindlichen Blüten und Früchte schnell vom Frost überrascht werden und erfrieren. Insbesondere mit dem Aussäen und Anpflanzen von Tomaten, Zucchini und Gurken sollten Sie den kritische Monat Mai besser abwarten.