Blühende Gräser und leckere Früchte – Obstwiesen sind Naturparadies und „Bioladen“ in einem!
Als prägender Bestandteil unserer Kulturlandschaft sind Obstwiesen nicht nur Naturspielplatz und Picknickplatz, sondern auch einzigartige Biotope. Mit rund 5.000 verschiedenen Tier- und Pflanzenarten sowie 3.000 Obstsorten zählen Obstwiesen zu den artenreichsten Biotopen Mitteleuropas.
Hochstämmige Bäume wie etwa Äpfel, Birnen oder Kirschen wachsen „verstreut“ auf der Wiese, gleichzeitig wird die Fläche unterhalb der Bäume zur Beweidung oder „Mahd“ genutzt. Durch diese charakteristische Mehrfachnutzung „auf zwei Etagen“, den Pestizidverzicht und die durch geringe Düngung gegebene Nährstoffknappheit können viele Arten nebeneinander existieren. Diese Artenvielfalt lockt wiederum vor allem Insekten und andere Wildtiere an. In den Bäumen finden Vögel – beispielsweise Steinkauz und Wendehals – Nischen zum Brüten. In der Wiese selbst leben Igel, Blindschleichen und viele weitere Lebewesen. Auch Imker siedeln ihre Bienenvölker gerne in der Nähe einer Obstwiese an, denn die Bienen finden auf der Obstwiese eine breite Auswahl an Pollen und Nektar. Auch die Wiese profitiert von der Bestäubung der fleißigen Helfer.
Fleißig sind auf der Obstwiese jedoch nicht nur die Bienen. Das erfolgreiche Bewirtschaften der vielfältigen Biotopfläche erfordert so einiges an sportlicher Betätigung. Mit der Kombination aus körperlicher Arbeit, frischer Luft und energieliefernden Früchten ersetzt die Obstwiese jedes Sportstudio. Eine von der Umweltakademie beauftragte Forschungsstudie der Uni Tübingen belegt dies übrigens mit Brief und Siegel: Unter dem Titel „Natürlich sportlich: Obstwiesen und Gartenarbeiten als Raum und Katalysator für bewegungsorientierte Landschaftspflege sowie Naturerleben“ sind die positiven Auswirkungen auf die Gesundheit zusammengefasst.